Ein weiteres Puzzleteil für die rheumatologische Diagnostik

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Die systemischen rheumatischen Autoimmunerkrankungen umfassen ein breites Spektrum an verschiedenen entzündlichen Gelenks-, Bindegewebs- und Gefäßerkrankungen wie z. B. rheumatoide Arthritis, systemischer Lupus erythematodes und Systemsklerose. Die Diagnosestellung basiert auf klinischer Anamnese, bildgebenden Verfahren und serologischen Tests. Der Autoantikörpernachweis ist ein nützliches Werkzeug in der Diagnostik und kann entscheidende Hinweise für die Differenzialdiagnostik liefern. Aber nicht immer kann ein Autoantikörper nachgewiesen werden, denn noch sind nicht alle Zielantigene bekannt und nicht für jeden Autoantikörper wurde bereits ein Nachweissystem entwickelt.

Mit dem Ziel, diese seronegative Lücke zu verkleinern, beteiligt sich EUROIMMUN aktiv an der Forschung. 2012 startete EUROIMMUN das Projekt „UFO“ – „Unbekanntes Fluoreszierendes Objekt“ – um noch unbekannte immunologische Biomarker zu identifizieren. Seitdem konnten bereits zahlreiche neue Zielantigene entdeckt werden und es entstanden viele wissenschaftliche Publikationen und Kooperationen. Eine dieser Erfolgsgeschichten stellt NVL – nuclear vasolin-containing protein-like – dar.

Mit der von EUROIMMUN entwickelten Strategie für die Identifizierung von Zielantigenen1 wurden 164 Serumproben untersucht, die positive Testergebnisse im indirekten Immunfluoreszenztest (IIFT) mit humanen Epithelzellen (Hep-2-Zellen) gezeigt hatten, aber im Bestätigungstest mit keinem der 23 etablierten nukleären Autoantigenen reagierten. Es wurden 14 Antigene ermittelt, von denen neun bisher nicht als ANA-Zielantigene beschrieben waren – darunter NVL.2 Um die klinische Relevanz dieser neu entdeckten Antigene zu untersuchen, wurden prototypische Linienblots oder zellbasierte Assays (CBAs) entwickelt. Die klinische Assoziation des neuen Markers NVL wurde in einer Kohorte von 488 Patienten mit systemischen rheumatischen Autoimmunerkrankungen analysiert. Bei vier Patienten konnten Anti-NVL-Antikörper mithilfe eines Linienblots mit rekombinant produziertem gereinigtem Antigen nachgewiesen werden. Alle vier Patienten hatten eine diagnostizierte Systemsklerose.3

Das Autoantigen NVL ist inzwischen exklusiv* auf dem EUROLINE Systemsklerose-Profil 2 zusammen mit 12 etablierten Systemsklerose-assoziierten Antigenen integriert:

Als zeitsparender Multiplextest für den monospezifischen Autoantikörpernachweis verbessert der EUROLINE die Systemsklerosediagnostik. Er ermöglicht die Klassifizierung zwischen der limitierenden und diffusen Form der Systemsklerose sowie von Überlappungssyndromen. Für die Abarbeitung und Auswertung stehen Automatisierungslösungen zur Verfügung und dank des standardisierten Inkubationsprotokolls, kann er problemlos mit weiteren EUROLINEs kombiniert werden.

1 Scharf M, et al. A spectrum of neural autoantigens, newly identified by histoimmunoprecipitation, mass spectrometry and recombinant cell-based indirect immunofluorescence. Frontiers Immunol 9:1447 (2018).

2 Zeng Z. Identification of nine unknown nuclear antigens as autoantibody targets in systemic autoimmune diseases. 14. Dresden Symposium on Autoantibodies, Dresden, Germany (2019).

3 Zeng Z et al. Identification of NVL as a novel ANA target in systemic sclerosis. 15th Dresden Symposium on Autoantibodies, Dresden, Germany (2021).

* Patentanmeldungen anhängig (EP4063864 A2, CA3151417 AA, CN115128275 A, US2022317121 AA und TW202305362 A)

 

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