Malaria hoch 5

Malaria ist eine Fiebererkrankung, die durch Plasmodien, einzellige Parasiten, hervorgerufen wird. Fünf Arten sind für den Menschen pathogen und lösen verschiedene Arten der Erkrankung aus: Plasmodium falciparum (Malaria tropica), Plasmodium ovale und Plasmodium vivax (Malaria tertiana), Plasmodium malariae (Malaria quartana) und Plasmodium knowlesi – eine Art aus Südostasien, die erst seit kurzem als gefährlich für den Menschen gilt. Ein Teil des Entwicklungszyklus der Einzeller findet in Mosquitos der Gattung Anopheles statt, die die infektiösen Stadien der Parasiten auf den Menschen übertragen. Dort erfolgt anschließend die ungeschlechtliche Vermehrung über verschiedene Entwicklungsstadien.

Mit dem Stich einer infizierten Mücke gelangen die Parasiten über die Blutbahn zunächst in die Leber und nisten sich in den Parenchymzellen ein. Innerhalb dieser präerythrozytären Phase, die je nach Plasmodium-Art fünf bis 18 Tage dauern kann, entwickelt ­­­sich der Parasit zu einem sogenannten Schizonten, einer mehrkernigen Mutterzelle, die nach und nach die gesamte Wirtszelle ausfüllt und schließlich in unzählige frei bewegliche Einzelzellen, die Merozoiten, zerfällt. Diese gelangen erneut in die Blutbahn, wo sie die Erythrozyten befallen. In deren Inneren entstehen neue Schizonten (erythrozytäre Phase). Beim Zerfall der infizierten roten Blutkörperchen werden neue Merozoiten in die Blutbahn geschwemmt, die anschließend weitere Erythrozyten infizieren (s. Titelbild). Die roten Blutkörperchen fallen so regelrechten Zerstörungswellen zum Opfer, die der Patient als die für Malaria typischen Fieberschübe zu spüren bekommt.

Rund 40% der Weltbevölkerung leben in Gebieten, die endemisch für Malaria sind. Von ihnen erkranken rund 200 Millionen pro Jahr. Die große Mehrzahl der schätzungsweise 600.000 Todesfälle durch Malaria sind Kinder. Damit zählt Malaria laut Robert-Koch-Institut zu einer der bedeutendsten Infektionskrankheiten und jedes Jahr am 25. April findet der Welt-Malaria-Tag der WHO und ihrer Partnerorganisationen statt, um auf das weltweite Malaria-Problem aufmerksam zu machen.

Tritt nach einem Aufenthalt in den Tropen eine Fiebererkrankung auf, wird Malaria immer in Betracht gezogen. Goldstandard der Malaria-Diagnostik ist der mikroskopische Nachweis der Plasmodien in Blutproben der Patienten. Erfahrene Ärzte können hierbei auch die fünf Arten anhand ihrer Morphologie unterscheiden.

Serologische Tests, wie der Anti-Plasmodium-ELISA (IgG), eignen sich hingegen weniger für die Akutdiagnostik. Der Nachweis von Plasmodium-spezifischen Antikörpern weist aber auf einen früheren Kontakt mit dem Erreger hin und kann indikativ für eine chronische oder ruhende Infektion sein. Somit spielt die Serologie besonders für das Screening von Blutkonserven und epidemiologische Studien eine wichtige Rolle. Entsprechend dieser Anforderungen kombiniert der Anti-Plasmodium-ELISA (IgG) spezifische Antigene aller fünf humanpathogenen Plasmodien-Arten in einem Ansatz. Sobald Antikörper gegen eine der relevanten Spezies im Serum vorliegen, können diese mithilfe des ELISA mit höchster Sensitivität nachgewiesen werden.

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