Vom Blankensee an den Westsee: EUROIMMUN-Masterand Kersten in Hangzhou

Auf meine Frage, wie er denn nach China gekommen sei, antwortet Kersten schmunzelnd: „Mit dem Flugzeug“. In unserem Gespräch blickt der EUROIMMUN-Student zurück auf drei erlebnisreiche Monate in Hangzhou. Nicht ohne eine Prise Humor, doch mit vielen lehrreichen und unvergesslichen Eindrücken im Gepäck. Dass sich seine positive Grundeinstellung schnell als hilfreich erweisen sollte, stellt Kersten noch während seines holprigen Reiseauftaktes beim Zwischenstopp in Peking fest. Koffer verloren, Anschlussflug verpasst – und das am größten Flughafen Asiens. Da heißt es Ruhe bewahren.

Doch von vorne. Kersten ist im letzten Mastersemester des Studiengangs Technische Biochemie und schreibt seine Abschlussarbeit bei EUROIMMUN. 2013 als BTA in der Molekulargenetischen Diagnostik gestartet, feilt er inzwischen an der Weiterentwicklung eines unserer Testsysteme, dem EUROPLUS. Im Jahr 2018 erhält er die Möglichkeit, für drei Monate nach China zu reisen und eine unserer weltweiten Niederlassungen zu besuchen: den EUROIMMUN-Standort Hangzhou. Dort lernt er die Produktion kennen, hilft auf dem internationalen Autoimmunkongress aus und schaut seinen asiatischen Kollegen bei der Laborarbeit über die Schulter: Probeanalysen durchführen, Trägergläser bestücken, Gewebeschnitte herstellen – und das alles „auf Chinesisch“. „Trotz einiger Kommunikationsschwierigkeiten wurde mir alles mit viel Geduld und Euphorie erklärt“, erzählt Kersten.

Er durchläuft eine Art Trainingsprogramm und erhält so einen umfassenden Überblick über alle Arbeitsprozesse. Eine große Hilfe ist er im Technical Department beim Korrekturlesen englischer und deutscher Texte. „Anders als im Labor konnte ich hier voll unterstützen, da ansonsten natürlich alles auf Chinesisch dokumentiert wird.“ Daher sei es für ihn vollkommen verständlich gewesen, nicht alle Arbeitsschritte ausführen zu dürfen. „Der Qualitätsstandard bei EUROIMMUN ist eben überall auf der Welt gleich hoch“, fügt er hinzu. Dieser spiegelt sich auf Kerstens Entdeckungsreise durch die chinesischen EUROIMMUN-Gebäude im Übrigen auch in der Ausstattung wider. Die gläsernen Labore, das Mobiliar und selbst die Fußböden unterscheiden sich kaum von den deutschen Standorten. „Abgesehen davon, dass die Chinesen mit ihrer höflichen Zurückhaltung zu Beginn etwas schüchtern wirken, steht schlussendlich auch das freundschaftliche Miteinander der deutschen EUROIMMUN-Kultur in nichts nach. Ich habe mich direkt wohlgefühlt und war in meiner Freizeit oft mit den Kollegen unterwegs.“

Landschaftlich und kulturell gebe es da weniger Parallelen, betont Kersten mit einem Augenzwinkern. „Zugegeben, der Westsee versprüht einen Hauch Seekamp-Idylle.“ Die Kulturlandschaft bei Hangzhou hingegen sei als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Anziehungspunkt tausender Touristen und schon etwas sehr Besonderes. „Auch wenn die Stadt eine Industriehochburg ist, fühlt man sich eher wie am Gardasee“, lacht er. Kerstens Unterkunft im Gebäude des chinesischen Referenzlabors ist von Teebergen umgeben, die Landschaft grün und das Gewässer mit Seerosen bedeckt. „Da sind Busfahrten bei Außentemperaturen von 40 Grad und Mahlzeiten, von denen man manchmal nicht weiß, was drinsteckt, schnell vergessen.“ Geschmeckt habe es ihm trotz allem immer, betont er. Eine kulinarische Spezialität ist Kersten dabei ganz besonders in Erinnerung geblieben: handgepflückter Long Jing Tee, der direkt im Umland des Westsees angebaut wird und fester Bestandteil in den chinesischen EUROIMMUN-Kaffee- oder vielmehr Teeküchen ist.

Dass bereits seine Anreise mit einigen Komplikationen einhergeht, vergisst Kersten während seines Aufenthaltes in China schnell. „Obwohl ich durch die Gepäckpanne in Peking verspätet am Flughafen Hangzhou angekommen bin, wurde ich herzlich von einem Kollegen empfangen. In der chinesischen Version des EUROIMMUN-Kleinbusses ging es dann zu meiner Unterkunft, wo er mir trotz der Verzögerung zu später Stunde noch alles in Ruhe gezeigt hat.“ Vor allem die zwischenmenschlichen Situationen seien es gewesen, welche die Zeit wie im Fluge haben vergehen lassen, schwärmt er. Ob auf Wandertouren durch die Teeberge, in der Restaurantszene Hangzhous oder eben am Arbeitsplatz. Auch beruflich hat Kersten wertvolle Erfahrungen gesammelt, mit denen er nun gestärkt in die Vorbereitung seiner Masterarbeit geht.

Dabei wünschen wir Dir viel Erfolg, lieber Kersten! Und wenn Du einmal nicht weiterkommst, lass Dir die schönen Erfahrungen von Konfuzius in Erinnerung rufen, der einst sagte „Oben ist der Himmel – unten ist Hangzhou“.

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