Alles begann auf einem Markt in Wuhan, China. Von dort breitete sich innerhalb weniger Wochen ein neues Coronavirus, bezeichnet als 2019-nCoV, in mindestens 15 weitere Regionen und Länder aus. Im Dezember 2019 wurde das chinesische WHO-Büro zunächst über eine Häufung von Pneumonie-Fällen unklarer Ursache in Wuhan in der Provinz Hubei informiert. Ein großer Markt in der Stadt, auf dem auch frisches Fleisch und Nutztiere verkauft werden, wurde bald als Ursprungsort der Lungeninfektionen ausgemacht. Am 7. Januar 2020 identifizierten chinesische Wissenschaftler ein neuartiges Coronavirus (2019-nCoV) als ursächlichen Erreger.
In der Zwischenzeit gab es auch in Nordamerika, Europa, Australien und weiteren Regionen Asiens erste bestätigte Fälle. Bis zum 29. Januar berichtete die WHO von über 6.000 Fällen und 130 Todesfällen.
Coronaviren bilden eine große Virusfamilie, deren Vertreter sowohl Menschen als auch Tiere, beispielsweise Vögel und Säugetiere, infizieren können. Eine Infektion mit Coronaviren kann zu einfachen Erkältungskrankheiten, aber auch zu schweren, mitunter tödlichen Erkrankungen führen, wie dem Middle East Respiratory Syndrome oder dem Severe Acute Respiratory Syndrome. Erste phylogenetische Analysen lassen eine enge Verwandtschaft des 2019-nCoV mit dem SARS-Coronavirus vermuten.
Benötigt werden nun verlässliche Diagnostika, um Ansteckungen mit 2019-nCoV zu identifizieren und damit zur Kontrolle der sich ausbreitenden Infektionswelle beizutragen. Kurz nach Veröffentlichung der genetischen Sequenz des 2019-nCoV am 10. Januar fiel bei EUROIMMUN der Beschluss, umgehend mit der Entwicklung diagnostischer Tests zu beginnen.
Während PCR-basierte Tests eine wichtige Rolle vor allem in der frühen Phase von Virusinfektionen spielen, wird nach der virämischen Phase die Serologie bedeutend für die Infektionsdiagnostik. Unsere Wissenschaftler arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, möglichst schnell verlässliche Testsysteme zu entwickeln.
Bereits bei den Ausbrüchen viraler Infektionen mit SARS-CoV 2002/2003, MERS-CoV 2012 und Zika-Viren 2015/2016 war EUROIMMUN der erste Hersteller, der serologische Testsysteme bereitstellen konnte.