Erster auf dem Markt: Immunblot zur Bestätigung von Echinokokkosen unter IVDR zugelassen

Wer kennt es nicht: Man streift durch den Wald und es springen einem hier und da die verlockenden Geschenke der Natur ins Auge – und manchmal direkt in den Mund: leuchtende Himbeeren, pralle Brombeeren oder appetitliche Heidelbeeren. Es kommt mitunter der Gedanke „Die  bodennahen lasse ich lieber  hängen“. Denn wir haben ja gelernt, den Fuchsbandwurm zu fürchten. Laut aktuellen Erkenntnissen spielen Infektionen durch kontaminierte Hände aber eine weit wichtigere Rolle – entweder nach direktem Kontakt mit infizierten Endwirten (Fuchs, Hund, Katze), an deren Fell die Eier haften können, oder durch den Umgang mit kontaminierter Erde. Aber was steckt eigentlich hinter dieser Infektionsgefahr?

Bandwürmer (Echinokokken)

Der Kleine Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis) und der Kleine Hundebandwurm (Echinococcus granulosus) sind zwei Parasiten, die der Gattung Echinococcus (E.) angehören. Während E. multilocularis nur auf der nördlichen Hemisphäre verbreitet ist, kommt E. granulosus weltweit vor – in Europa vor allem in Mittelmeerländern und auf dem Balkan.

Im Rahmen ihrer natürlichen Entwicklung durchlaufen die Parasiten einen Wirtswechsel: Sie reifen im Darm ihrer Endwirte – in der Regel Füchse bzw. Hunde – vom Larvenstadium zu adulten, geschlechtsreifen Würmern heran. Ihre Eier werden über den Kot ausgeschieden und von Zwischenwirten wie Nagetieren bzw. Wiederkäuern z. B. beim Grasen aufgenommen. Dort entwickeln sich die infektiösen Larven (Finnen), die dann wiederum über den Verzehr kontaminierter Zwischenwirte in den jeweiligen Endwirt gelangen.

Der Mensch ist für beide Arten ein Fehlwirt. Bei ihm kann sich jedoch nach oraler Aufnahme der Parasiten-Eier über Kontakt mit dem Kot infizierter Endwirte die alveoläre (E. multilocularis) bzw. die zystische (E. granulosus) Echinokokkose manifestieren. Die resultierenden Krankheitsbilder unterscheiden sich  hinsichtlich des Wachstumsverhaltens der Larven im menschlichen Körper.

Krankheitsbilder der Echinokokkose

Die durch E. multilocularis verursachte alveoläre Echinokokkose betrifft fast ausschließlich die Leber. Die Larven des Parasiten bilden viele kleine Bläschen (Alveolen), die das Gewebe des Zielorgans über Jahre hinweg zunehmend durchsetzen – ähnlich dem infiltrativen Wachstum eines malignen Tumors. Durchschnittlich sind Menschen zwischen 50 und 60 Jahren oder Immungeschwächte betroffen, sehr selten Kinder und Jugendliche.

Bei der zystischen Echinokokkose durch eine Infektion mit E. granulosus werden die Larven des Parasiten im menschlichen Darm freigesetzt. Über die Pfortader gelangen sie zunächst in die Leber, anschließend auch in andere Organe wie die Lunge.  Vorwiegend in der Leber, aber auch in anderen Organen bilden sich flüssigkeitsgefüllte Zysten, durch deren Größenzunahme das umliegende Gewebe langfristig verdrängt wird. Die zystische Echinokokkose tritt in allen Altersgruppen auf.

Beide Erkrankungen verlaufen beim Menschen über viele Jahre asymptomatisch, bevor sie sich durch Gelbsucht (cholestatischer Ikterus), Schmerzen im Oberbauch, Abgeschlagenheit, Gewichtsverlust und eine vergrößerte Leber (Hepatomegalie) bemerkbar machen und unbehandelt zum Tod des Patienten führen können.

Diagnostik

Die Diagnose einer Echinokokkose wird vor allem mit Hilfe bildgebender Verfahren gestellt,  welche die Zysten sichtbar machen. Zur Bestätigung der Diagnose werden serologische Tests eingesetzt, die Antikörper gegen den Parasiten im Serum der Patienten nachweisen. Der Anti-Echinococcus-ELISA (IgG) von EUROIMMUN z. B. ist ein sensitiver Antikörper-Suchtest, der sowohl den Nachweis von Antikörpern gegen E. multilocularis als auch gegen E. granulosus ermöglicht.

Aufgrund unterschiedlicher Verläufe und Behandlungsansätze ist eine Unterscheidung zwischen zystischer und alveolärer Echinokokkose unabdingbar. Auch die zunehmend überlappende geografische Verbreitung der beiden Parasiten erhöht die Nachfrage nach Speziesdifferenzierung. Für diese Anforderung hat EUROIMMUN seinen etablierten Immunblot zur Unterscheidung von IgG-Antikörpern gegen E. multilocularis und E. granulosus nun auch unter IVDR-Bedingungen neu in den Markt eingeführt – als erster Immunblot zur Diagnostik von Echinokokkosen gemäß der neuen Verordnung. Der neue EUROLINE-Westernblot Anti-Echinococcus (IgG) konnte im Zuge der Revalidierung sogar noch verbessert werden. Die Anzahl der spezifischen Einzelantigenbanden wurde um eine Bande reduziert – zugunsten einer erleichterten Auswertung der Ergebnisse.

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