Mehr als 7.600 Teilnehmer zählte der European Academy of Allergy and Clinical Immunology (EAACI) Congress, der in diesem Jahr Anfang Juni in Barcelona stattfand. Er gilt als einer der wichtigsten Allergie-Kongresse mit vielen international bedeutenden Wissenschaftlern und regem Informationsaustausch. EUROIMMUN war sowohl mit einem eigenen Stand als auch einem wissenschaftlichen Beitrag vertreten.
Als „Hot Topic“ des EAACI stellten sich die Nussallergien heraus. In der Session „Food Allergy: Diagnosis“ berichtete Johanna van der Valk aus Rotterdam von einer klinischen Studie zur Cashewnuss-Allergie. Neben den typischen Symptomen, darunter Hautreizungen und Anaphylaxie, beschrieb sie erstmals auch gastrointestinale Beschwerden. Solche waren im Zusammenhang mit der Nussallergie bislang nicht bekannt gewesen. Zudem zeigte eine unerwartet hohe Zahl der untersuchten Allergiker (über 90 %) Kreuzreaktionen auf Pistazien.
Hugh Sampson, Mediziner am Mount Sinai Hospital in New York, trug eine ganze Reihe neuer Daten zu Kreuzreaktionen zwischen verschiedenen Nuss-Sensibilisierungen vor. Wichtig war auch sein Hinweis darauf, dass es bei Nussallergien, ähnlich wie bei anderen Allergien, regionale Unterschiede gibt. Demnach gelten in verschiedenen Ländern und Regionen unterschiedliche Allergenkomponenten der Haselnuss als Hauptauslöser für schwere systemische Reaktionen.
Die Mitarbeiter am Stand der EUROIMMUN AG präsentierten ihrerseits die neuesten Produkte zur molekularen Allergiediagnostik sowie den EUROBlotOne zur vollautomatisierten Abarbeitung von Linienblots (EUROLINE). Große Aufmerksamkeit wurde insbesondere den komponentenaufgelösten Profil-Testsystemen (definierte Partialallergen-Diagnostik, DPA-Dx) für pädiatrische Allergien (Milch, Ei, Erdnuss) gewidmet. Passend zum Schwerpunkthema „Nussallergien“ stieß auch die Ankündigung eines reinen Erdnusskomponenten-EUROLINE, der demnächst auf den Markt gebracht wird, auf breites Interesse. Weitere Profile zu anderen Nussallergien unter Verwendung neuer Allergenkomponenten befinden sich in der Entwicklungsphase.
Ebenfalls im Fokus standen Allergien gegen Insektengifte. Hierzu konnte die EUROIMMUN AG dank einer Kooperation mit der Arbeitsgruppe von Edzard Spillner in Aarhus (Dänemark), dem Universitätskrankenhaus Ancona (Italien) und der Universitätsklinik Freiburg einen wertvollen wissenschaftlichen Beitrag beisteuern. Im Rahmen einer Posterpräsentation wurde der Prototyp eines Linienblots vorgestellt, der eine Differenzierung zwischen Allergien auf kreuzreaktive Wespengifte ermöglicht. Der Blot verfügt über eine Reihe rekombinanter Allergenkomponenten der Vespula- (Kurzkopfwespen) und Polistes-Gifte (Feldwespen), mit deren Hilfe spezifische IgE-Reaktivitäten nachgewiesen werden konnten. Basierend auf diesen Erkenntnissen wird es in Kürze auch eine Erweiterung des komponentenaufgelösten Linienblots für Insektengifte geben.