EUROIMMUN Anti-Acetylcholin-Rezeptor-ELISA zeigt hohe Übereinstimmung mit dem Radioimmunassay

Der Anti-Acetylcholinrezeptor-ELISA von EUROIMMUN zeigt eine hohe Übereinstimmung mit dem traditionellen Radioimmunassay (RIA) bei Patienten mit Myasthenia gravis (MG) und bietet dabei Vorteile wie die Vermeidung von radioaktivem Abfall. Dies ergab eine Studie an Patienten in Japan, die im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen EUROIMMUN und Wissenschaftlern der Neurology Chiba Clinic durchgeführt wurde.

MG ist eine Autoimmunerkrankung, die durch Schwäche und Ermüdung der Skelettmuskulatur gekennzeichnet ist. Sie kann die Augen-, Gliedmaßen- und/oder Atemmuskulatur sowie die bulbäre Muskulatur betreffen. Die Krankheit wird durch pathogene Autoantikörper verursacht, die die neuromuskuläre Signalübertragung beeinträchtigen. 85 % der Patienten weisen Autoantikörper gegen Acetylcholinrezeptoren (AChR) auf, während Autoantikörper gegen die muskelspezifische Kinase (MuSK) oder andere Proteine seltener vorkommen. Anti-AChR- und -MuSK-Antikörper sind Bestandteil der diagnostischen MG-Kriterien in Japan. Ihr Nachweis ist nicht nur für die Erstdiagnose entscheidend, sondern kann auch zur Überwachung der Symptomschwere und des Therapieansprechens herangezogen werden.

Der RIA gilt als Goldstandard für die MG-Serologie. Allerdings sind die Handhabung und Entsorgung von radioaktivem Abfall mit Sicherheitsrisiken und zusätzlichen Kosten verbunden. Der ELISA ist eine nicht radioaktive Alternative, die quantitative Messungen ermöglicht und mit Standardgeräten in den meisten Laboren angewendet werden kann. Eine frühere Studie derselben Forschungsgruppe zeigte eine zuverlässige Leistung des EUROIMMUN Anti-Acetylcholinrezeptor-ELISA hinsichtlich seiner Interassay-Reproduzierbarkeit, seiner Verdünnungslinearität und seiner Übereinstimmung mit dem RIA bei Verdacht auf MG. In der neuen Studie wurden der ELISA und der RIA bei bestätigten MG-Fällen mit Bezug auf deren Behandlungsdauer miteinander verglichen. Dazu wurde in Seren von 85 Patienten mit klinisch bestätigter MG und 52 Kontrollteilnehmern die Konzentration von Anti-AChR-Antikörpern mit dem EUROIMMUN ELISA und einem kommerziell erhältlichen RIA gemessen. Die ermittelte Sensitivität und Übereinstimmung wurden nach der Behandlungsdauer (0 bis 55 Jahre) stratifiziert.

Die Übereinstimmungsrate zwischen ELISA und RIA betrug 87 % und beide Tests zeigten eine hervorragende Spezifität: ELISA 96 % und RIA 100 %. Insgesamt war die Sensitivität des ELISA mit 62 % niedriger als die des RIA mit 76 %.  Durch die vorgenommene Stratifizierung konnte jedoch gezeigt werden, dass bei unbehandelten Patienten und bei Patienten, die drei Jahre oder weniger in Behandlung waren, die Sensitivität beider Tests identisch bei 90 % lag. Eine starke Korrelation zeigten der ELISA und der RIA auch bei der Überwachung von sieben Patienten über einen Behandlungszeitraum von fünf Monaten.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass der EUROIMMUN Anti-Acetylcholinrezeptor-ELISA eine nahezu ebenso hohe diagnostische Genauigkeit für MG bietet wie der RIA und bei unbehandelten sowie kurzfristig medikamentös behandelten Patienten die gleiche Sensitivität aufweist. Für Labore stellt der ELISA zur Bestimmung von Anti-AChR-Antikörpern eine praktische Lösung dar, da er sicherer und schneller ist.

 

Die neue Studie wurde veröffentlich bei Clinical and Experimental Neuroimmunology:

Kawaguchi et al. Comparison of the sensitivity of anti‐acetylcholine receptor enzyme‐linked immunosorbent assay and radioimmunoassay in different treatment periods. Clin Exp Neuroimmunol 2025. doi:10.1111/cen3.12833

Die vorherige Studie der Forschergruppe wurde 2023 in der Zeitschrift Clinical and Experimental Neuroimmunology veröffentlicht:

Kawaguchi et al. Performance evaluation of the EUROIMMUN anti-acetylcholine receptor enzyme-linked immunoassay. Clin Exp Neuroimmunol 2023. doi:10.1111/cen3.12774

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