EUROArray HPV zur individuellen Krebsvorsorge

Manchmal ist ein Ja oder Nein, ein Positiv oder Negativ nicht ausreichend. Bei manchen Erkrankungen, wie zum Beispiel einer Ansteckung mit humanen Papillomviren (HPV), ist es wichtig, mehr Informationen von einem diagnostischen Test zu bekommen – denn Positiv kann hier mehr als eine Bedeutung haben.

Wichtige Informationen zu HPV

  • HPV sind die Ursache für Gebärmutterhalskrebs
  • Es gibt über 100 verschiedene Varianten (Subtypen) der HPV, davon infizieren 30 HPV-Subtypen den Anogenitaltrakt
  • Es werden 12 Niedrigrisiko-HPV-Typen (low-risk HPV subtype) und 18 Hochrisiko-HPV-Typen (high-risk HPV subtype) unterschieden; nur Hochrisiko-HPV sind ursächlich für die maligne Entartung der Gebärmutterschleimhaut
  • HPV-Infektionen gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen; über 80 Prozent der Weltbevölkerung infizieren sich im Laufe ihres Lebens, die meisten bleiben ohne Symptome
  • Die jährliche Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge basiert derzeit auf dem zytologischen Pap-Test, mit dem Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut erkannt werden können; die visuelle Auswertung gilt als fehleranfällig
  • Durch molekulare HPV-Tests können HPV-Infektionen früher erkannt und behandelt werden

Der molekulare HPV-Test

Der EUROArray HPV ist ein molekulargenetischer Microarray zur Detektion und Typisierung der 30 klinisch relevanten HPV-Subtypen, die im Zusammenhang mit einer Entartungen anogenitaler Gewebe stehen (Bestellnummer: MN 2540-####). Die DNA, die aus den Epithelzellen eines zervikalen Abstrichs isoliert wird, dient als Probenmaterial für den HPV-Test. Über eine PCR wird spezifisch die virale DNA vervielfältigt, mit einem Fluoreszenzfarbstoff markiert und mit Hilfe des Microarray schließlich nachgewiesen.

Microarray Scanner zur automatischen Auswertung des molekularen Testsystems.
Microarray Scanner zur automatischen Auswertung des molekulargenetischen Testsystems.

Die Microarrays werden bei EUROIMMUN im BIOCHIP-Format auf spezielle Objektträger aufgebracht. Auf einem BIOCHIP befinden sich 72 Spots aus einzelsträngigen DNA-Sonden. Jeder Spot steht für einen der 30 HPV-Subtypen oder dient als interne Kontrolle sowie zur richtigen Orientierung des Microarrays bei der Auswertung. Diese erfolgt mithilfe des Microarray Scanners und der EUROArrayScan Software (Bestellnummer: YG 0601-0101).

Der große Vorteil: Hier ist kein Expertenwissen in molekularbiologischen Verfahren notwendig. Jeder Schritt ist einfach durchzuführen und die Auswertung sowie die Speicherung der Daten erfolgen vollautomatisch.

Apropos Auswertung…

Positiv – und was noch?

Der HPV-Test gilt als positiv, sobald ein HPV-Typ mit dem EUROArray nachgewiesen werden konnte. Doch es gibt weitere Informationen, die der HPV-Test liefert. Der Microarray ermöglicht auch die Identifizierung der 30 klinisch wichtigsten HPV-Subtypen – 18 Hochrisiko-HPV-Typen und 12 Niedrigrisiko-HPV-Typen. Diese Subtypisierung ist sehr wichtig, da sie dem Arzt erlaubt, das individuelle Krebsrisiko der untersuchten Frau abzuschätzen.

Eine Infektion mit einem Niedrigrisiko-HPV-Typ ist kein Grund, als Patientin beunruhigt zu sein. Niedrigrisiko-HPV-Typen allein können nach dem heutigen Stand der Wissenschaft keine bösartige Tumorbildung verursachen, sie stehen allerdings in direktem Zusammenhang mit der Bildung von Genitalwarzen. Nur die Hochrisiko-HPV-Typen gelten als krebserregend. Die zwei HPV-Typen 16 und 18 werden in bis zu 70 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs gefunden. Insbesondere bei einer über Monate hin anhaltenden Infektion oder einer multiplen Ansteckung mit mehreren Hochrisiko-HPV-Typen erhöht sich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs.

Aus dem Ergebnis des EUROArray HPV lässt sich so für jede Patientin das persönliche Krebsrisiko beurteilen. Mit einem entsprechenden Behandlungskonzept und der regelmäßigen Überwachung der HPV-Infektion kann der Ausbruch von Gebärmutterhalskrebs in vielen Fällen verhindert werden.

 

Nach oben scrollen